Das Hüttesche Haus

Als am Ende des  19. Jahrhunderts die Weser-renaissance als eigener Stil entdeckt wurde, hatte das Hüttesche Haus in Höxter gleich einen besonderen Rang. So war es als einziges in der Ausgabe von Meyers Konversationslexikon von 1897 als Stich abgebildet.

Leider sind nicht viele Bilder aus dieser Zeit nicht erhalten.

 


Zum Glück gibt es aber doch ein paar Abbildungen...


Eine altes Foto, um 1900 entstanden, zeigt die Fassade noch im Originalzustand. Das Haus besaß 3 Vollgeschosse. Da im Laufe der Jahrhunderte der Straßenbelag immer höher geworden ist, musste man zwei Stufen nach unten ins Haus gehen. Das Dachgeschoss war nicht ausgebaut und diente nur der Lagerung.



Eine Zeichnung zeigt den Zustand nach 1903, nachdem in der linken Erdgeschossseite ein Schaufenster eingebaut wurde.

Wer genau hinschaut, sieht, dass die Zeichnung eine

Fensterachse zu wenig im 2 Obergeschoss zeigt.


Erschlossen wurden die Rume des Erdgeschosses über einen langen, mittleren Flut. Direkt an das Haus angebaut befand sich ein schlichteres, wohl 1501 erbautes Fachwerkgebäude, von dem bisher leider keine Abbildungen gefunden werden konnten.


Der Brand von 1909

In der kalten, verschneiten Nacht des 14. Novembers 1909 geschah die Katastrophe. Das Hinterhaus, in dem eine Tischlerei untergebracht war, stand in Flammen. Der Stadtfeuerwehr gelang es mit Hilfe der Feuerwehr der Bauschule das Vorderhaus zu retten, das nur im Dachbereich Brandschäden davon trug. Allerdings hatte das Löschwasser die Holz-Lehm-Konstruktion derartig geschädigt, dass ein Abriss unvermeidbar war.  Aufgrund der bauhistorischen Bedeutung des Hauses wurde der Wiederaufbau mit der unbeschä-digten historischen Fassade in Angriff genommen, zu dem die Stadt Höxter und die damalige Provinz Westfalen finanzielle Hilfe beisteuerten.

 

Aufgebaut wurden die Fassaden zur Nicolaistraße und zum Glocken-pfuhl, allerdings mit einigen Vereinfachungen als Kompromisse an den modernen Wohnkomfort. Die größten Eingriffe geschahen im Erdgeschoss, das nicht nur um fast einen Meter angehoben wurde, sondern die unteren zwei  Geschosse zu einem machte, was moderne Raumhöhen ermöglichte. Alte Befunde und Details im Inneren schienen zu dieser Zeit bedauerlicherweise noch nicht schützens-,und erhaltenswert. Man hat sie auch nicht dokumentiert. So dass über die Innenausstattung und was davon noch renaissancezeitlich war, leider keine Informationen erhalten sind.


Seit dem Wiederaufbau diente das Erdgeschoss kontinuierlich als Ladenlokal(e), im Obergeschoss waren zwei Wohnungen, im Dachgeschoss einzelne ausgebaute Zimmer. Eine um 1975 begonnene Renovierung wurde nicht vollendet.  Sie sah einen Ausbau des Dachgeschosses als Wohnung vor. 2010 zeigte das Haus durch jahrzehntelangen Renovierungsstau großen Handlungsbedarf.

 

Nach 2010

Nach umfangreichen Renovierungsmaßnahmen wurde das Museum im Hüttschen Haus am 25. November 2012 eröffnet. Für die Zukunft stehen noch umfangreichen Sanierungsarbeiten an der Fassade an.


Stand 2017

Nachdem die Räume im Haus inklusive Treppenhaus fertig renoviert sind. Steht noch die Renovierung des ca. 35 qm großem Gewölbekellers bevor. Dies wird voraussichtlich einige Jahre in Anspruch nehmen. Es ist geplant, ihn in Zukunft für kleinere Kabinettausstellungen zu verwenden. Die besonderen klimatischen Verhältnisse in einem Sandsteinkeller  schränken die Nutzung jedch ein.